2.

Meine Erkenntnis zur Vollkommenheit

Was wäre das Chaos ohne eine Minderheit ?

Die sich anhäuft und gedeiht

Die sich versammelt auf

unsichtbaren Kanten in der Dunkelheit

Ist es nicht ein Leben in Einsamkeit ?

Aber gäbe es dann die Möglichkeit

dass gerade diese vielfältige Besonderheit

zu Perfektion führt ?

Sieht man diese Schönheit

in all seiner Pracht und nicht bloß den Neid

spürt man die Verbundenheit

der kleinen Teile in ihrer Schwerelosigkeit

Das Phänomen zieht sich durch die Vergangenheit

und erzählt trotzdem keine brutalere Wahrheit

Denn jeder spürte den Schmerz und das Leid

Keiner lebte ohne Spuren auf dem weißen Kleid

Ich selbst spürte schon oft die Schläge am eigenen Laib

Doch inwieweit

kann ich meinen Blick lösen von dieser Zuverlässigkeit

Kann ich mich gegen das Gesetz entscheiden ?

Gegen die Beständigkeit ?

Ich denke wir warten zu lange auf diese Zeit

Auf den Moment der uns unterbricht in der Ewigkeit

Ich glaube an die Freiheit

jedes Einzelnen den Platz zu wechseln in dieser endlos weiten Räumlichkeit

Das führt zu dem Chaos, das ich betrachte

in seiner Vollkommenheit.

J.M.K

3.Geist

Aber irgendwie lebt in dir ein Geist
So verloren
So allein
Verdrängt er neben sich die Zeit
In seinem Schloss leben Kummer und Pein
Mit auferlegten Ketten,
durch sich selbst,
macht ihn das zum Recken ?
Sag warum will er sich verstecken ?
Er trägt doch sonst die Krone und Bücher !
Auf dem Throne der unbefleckten Tücher

Als Mensch zu formbeständig als zerbrechlich
Als Seele zu inwendig als vergesslich
Als Geist so unvollständig als hässlich

J.M.K

1. Was siehst du?

In dem Uhrwerk der Menschen ist das Visir verkratzt

Nur ein Bruchteil sieht ab von seinem Platz

Keiner sieht mehr die Zeiger

Und keine Richtung, denn leider

Sind es nur Striche auf Scheiben

Die Zeit zählt kein Glück und kein Leiden

Nur der Mensch, erzählt von Toten und Kriegen

Sind wir doch verloren geblieben

So viele verlorene Geliebten

Wir waren doch in die Enge getrieben

?